Morgens ein kurzer Blick aus dem Fenster, blaue Lücken im Wolkenhimmel, helle Lichtblicke am Horizont und es steht für mich fest: Es ist ganz egal, was der Wetterbericht gestern sagte, heute wandere ich mit den Naturfreunden zur „Neureuth“!
Der Rucksack ist schnell zu Ende gepackt, er wird zusammen mit den Stöcken im Auto verstaut und ab geht es zum Parkplatz am Altenheim in der Beuerberger Straße. Zunächst gibt es ein großes „Hallo“ und „Gutes neues Jahr-Wünschen“ mit den anwesenden zwölf Gleichgesinnten. Unsere vollbepackten Autos rollen in Richtung Tegernsee. In Geretsried, Königsdorf und Bad Tölz stoßen noch drei Freundinnen zu uns, wir bringen auch sie in den Fahrzeugen unter und weiter geht es. Unterwegs können wir sogar sonnenbeschienene Schneegipfel in der Ferne entdecken, das lässt doch auf einen schönen Tag hoffen ….
Wir parken oberhalb des Bahnhofs und zunächst ein Stückchen auf dem Tegernseer Höhenweg marschierend, zweigen wir ab auf den sog. Sommerweg. Er führt in einem naturbelassenen steilen Bergwaldgelände mäßig ansteigend in zahlreichen Kehren hinauf. Das Gehtempo ist angenehm, den ganz gut konditionierten Freunden wird die Luft für eine Unterhaltung nie zu wenig. Wir genießen den guten Fernblick, noch ist das Wetter gut, der Regen wird uns wohl verschonen. Etwa 1 ¼ Stunde später sind wir dem Berggasthof schon ganz nahe gekommen: Der Wald weicht zurück und vor uns liegt schneebedecktes Almgelände, das wir geradewegs nach oben zur Hütte hin überqueren. Unsere vom Matsch gezeichneten Bergschuhe werden auf diesem Wegstück wieder ansehnlich und wir wagen den Eintritt in die Hütte.
Die Gasträume sind gut mit großen und kleinen Bergwanderern gefüllt, die Reservierung eines Tisches kommt uns jetzt zugute. Flott nimmt eine freundliche Bedienung alle Getränke- und Essenswünsche auf. Eine Sülze mit Bratkartoffeln, einen Linseneintopf mit Würstl, einen Wurstsalat oder einen Teller mit Spinatknödl später - verbunden mit Weißbier, Schorle und Wasser - stellt sich bei uns in der warmen Umgebung eine ganz leichte, wohltuende Müdigkeit ein. „Geht es uns gut“ hat wohl jeder von uns gedacht und sich gleich darauf Kaffee und Kuchen bestellt!
Für den Weg zurück ins Tal wählen wir die Variante „Bayernweg“, Schritt für Schritt bringt uns der Waldweg dem Tal näher. Dem warmen Winterwetter verdanken wir die Beobachtung zweier Feuersalamander, die sich erstaunlich agil mühen bergauf unter schützendes, feuchtigkeitstriefendes Moos zu gelangen, geschafft! Auch diese Route lässt immer wieder Fernblicke und hinab auf den Tegernsee zu. Sogar an einem solchen, nicht sonnenverwöhnten Tag kommt einem dabei die Melodie in den Sinn „…..Es muss ein Sonntag g’wesen sein ..…“. Noch immer fröhlich plaudernd gelangt die Gruppe wieder bei den Autos an und ist sich einig: kein Regen bescherte uns nasse Kleidung, die Temperatur war zum Wandern ideal, unsere Stimmung immer positiv, also, die nächste Wanderung wartet schon: am 24. Januar zur Buchsteinhütte! Wir freuen uns darauf!
Gerlinde R.