Am Sonntag, den 16. September um 7 Uhr treffen sich sieben Naturfreunde und fahren nach Garmisch um mit der ersten Bergbahn zum Osterfelderkopf 2.050m zu gondeln. Dort angekommen gehen wir zur Aussichtplattform Alpspix, wo zwei Stahlträger ein schwebendes X über tausend Meter Tiefe tragen. Wir sind beeindruckt von dem uneingeschränkten Weit- und Tiefblick auf die Zugspitze, Waxenstein, Höllental und schließlich auf unser heutiges Ziel die Alpspitze (2.620 Meter).
Bei bestem Wetter steuern wir den Einstieg der Ferrata (2.160 Meter) an, legen unsere Klettersteigausrüstung und Helme an. Trotz der noch frühen Uhrzeit sind einige klettersteigbegeisterte Wanderer unterwegs und wir kraxeln gemeinsam auf dem hervorragend seilversicherten Klettersteig mit A und B Stellen die Felswände hoch. Unterwegs sind wir von der herrlichen Fernsicht und dem beeindruckenden Blick auf den Höllentalferner sowie der nahegelegenen Zugspitze fasziniert. Grundsätzlich ist diese Kletterpartie mit ihren üppigen Sicherungen der ideale Klettersteig, daher aber auch sehr beliebt und überlaufen. Nach ca. 3 ½ Stunden erreichen wir das Gipfelkreuz der Alpspitze und freuen uns über die wunderschöne Sicht auf das komplette Wetterstein- Gebirge und die Mieminger Bergkette. Auf dem gut besuchten Gipfel ergattern wir ein Plätzchen und genießen bei strahlendem Sonnenschein unsere mitgebrachte Brotzeit und Getränke. Laufend erreichen weitere Kletterer den Gipfel und wir beschließen nach einem gemeinsamen Foto den Rückweg über den Nordwandsteig anzutreten. Über Geröll geht es steil bergab. An einem felsigen Grat mit Seilversicherungen steigen wir zur Schulter (2.327 Meter hoch) ab. Weiter bergab geht es über steile Schrofen bis wir ein schattiges Oberkar erreichen. Nach einer kurzen Trinkpause führt uns ein schmaler Weg am Felsen entlang und an der steilen Felswand hängt eine gesicherte Leiter, die einige von uns hinuntersteigen. Die anderen klettern parallel zur Leiter die Steilstufe hinunter. Der Weg ist häufig seilversichert, teils schmal und erfordert Trittsicherheit. Schließlich durchqueren wir mit Hilfenahme von Handytaschenlampen zwei dunkle Tunnels, die durch die Nordwand der Alpspitze führen. Kurze Zeit später erreichen wir den Osterfeldkopf.
Auf der wunderschön gelegenen Sonnenterrasse mit herrlicher Aussicht auf die Alpspitze machen wir eine wohlverdiente Pause, begleitet von ein paar frechen Bergdohlen, die jede Gelegenheit nutzen um einen Bissen von unserem Essen zu stibitzen. Nach kurzer Rast geht es weitere 400 Höhenmeter auf serpentinartigen Kehren zum Kreuzeck (1.651 Meter) bergab.
Vom Gipfel der Alpspitze bis zur Kreuzeckbahn betrug der Abstieg 969 Höhenmeter. Gut gelaunt schweben wir mit der Kabinenbahn ins Tal, wo wir vom nahegelegenen Parkplatz die Rückfahrt anzutreten. Die Tour war bedingt durch die traumhafte Fernsicht, dem interessanten Klettersteig, der guten harmonischen Stimmung in der Gruppe sowie der herrlichen Landschaft ganz besonders schön.
Ingrid G.