Ganz nach dem Motto: „Unsere Heimat kennenlernen“ haben die Naturfreunde in diesem Jahr ihre Kulturfahrt nach Freising gemacht – aus einem ganz besonderen Anlass: Freising feiert heuer sein 1300-jähriges Jubiläum als Bischofssitz.
Zu Anfang unseres Besuchs in Freising gab´s eine historische Stadtführung, bei der wir einen Einblick in die Geschichte der damaligen Zeit bekamen. Welche weltlichen und geistlichen Herrscher wie herrschten und dann natürlich die Geschichte vom Heiligen Korbinian, der im Jahr 724 nach Freising gesandt wurde, um hier einen Bischofssitz zu gründen. Allseits bekannt ist die Legende vom Heiligen Korbinian, nach der er auf seiner Pilgerreise nach Rom den Bären zähmt, der sein Lasttier getötet hat und schließlich ihm selbst sein Gepäck auflädt. Zum Dank lässt er ihn aber nach der Ankunft in Rom frei. Der Bär ist noch heute im Freisinger Wappens.
Anschließend hat uns der Weg direkt in die Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär" im Diözesanmuseum geführt. Auch hier haben wir hoch interessante, unbekannte Einblicke in die Zeit des frühen Mittelalters vermittelt bekommen.
Nach soviel Input war dann aber eine gemütliche Mittagspause fällig, bevor wir uns in die fantastische Lichtinstallation von James Turrell begaben. Turrell gelingt hier der vollständige Verlust der Tiefenwahrnehmung. Die Grenzen von Zeit und Raum lösen sich scheinbar auf. Hat funktioniert, schon allein beim Hineingehen war einem leicht schummerig. Dadurch möchte Turrell zu inneren Perspektiven und meditativen Situationen führen.
Was wäre ein Besuch in Freising ohne den Dom? Natürlich haben wir auch den Schrein des Heiligen Korbinian in der Krypta des Doms besucht und die berühmte Bestiensäule bestaunt.
Am Ende unseres Programms stand die Führung durch das Alte Gefängnis. Hier wurden uns die dunklen Seiten des späteren Mittelalters bis in die Neuzeit verdeutlicht. Diese Epoche war unter anderem auch durch die Hexenverfolgungen geprägt. In diesem Gefängnis wurden die sogenannten „Zauberbuben“, Knaben zwischen 10 und 15 Jahren, der Zauberei bezichtigt und tatsächlich verurteilt und getötet. Die einzige Gnade war, dass man sie vor dem Verbrennen köpfte….
Damit war der kulturelle Teil beendet. Die einen zog es in ein uriges Café, die anderen machten einen Stadtbummel.
Ihren Abschluss fand unsere Kulturfahrt wie immer bei einer gemütlichen Einkehr. Gegen 20:00 traten wir dann unsere Heimreise an. Auf jeden Fall wissen wir jetzt einiges mehr über die älteste Stadt Bayerns und ihren Stadtpatron.
Brunhild N.