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Nach größerer Planung war es endlich soweit, dass alle Radler nebst Untergestell bei allen geplanten Touren verstaut und wir endlich starten konnten.
Am Donnerstag den 9.10.2014 trafen zur Mittagszeit alle 15 Naturfreunde in Detwang unterhalb Rothenburg zusammen.
Bei traumhaften, fast sommerlichen Wetter ließen wir uns gleich das Mittagessen im Biergarten des "schwarzen Lamms" schmecken und schwangen uns dann auf unsere Drahtesel um erst tauberaufwärts einige Mühlen, das Topplerschlösschen und das ob der Tauber liegende Rothenburg zu betrachten. Wieder zurück in Detwang wurde in Peter und Paul der erste Riemenschneideraltar besichtigt.
Ab jetzt ging es jetzt immer tauberabwärts auf immer gut beschilderten und befestigten Wegen an kleinen Orten, Burgen, Apfelbäumen und Weinbergen vorbei durch das noch enge schon herbstliche Tal nach Creglingen um dort in einem Seitental in der Herrgottskirche Tilmann Riemenschneiders filigranes Meisterstück aus Lindenholz anzuschauen. Nach einer kleinen Kaffeepause im Kaffee am Turm gestärkt, waren wir dann schnell bei unserem Quartier " zur romontischen Straße". Die Autos wurden zurückgeholt und mit Bratwurst und Maultaschen ging im fränkisch / württenbergisch / badischen Grenzgebiet der Tag zu Ende.

Grauer Himmel mit Nebel und ein leichter Nieselregen war die Begrüßung am nächsten Morgen. Die Autos wurden deshalb nur bis Bad Mergentheim gebracht und die Radler starteten um 9.00 bzw. 10.00 Uhr. Kurzer Stopp in Röttingen und bei der Tauberbrücke in Tauberrettersheim, einem Frühwerk Balthasar Neumanns, dem Architekten der Würzburger Residenz. Als kurioser Kontrast dazu zeigte uns Herr Ums sein leicht chaotisches Trödler-haus, welches wegen der vielen Utensilien fast auseinanderbrechen drohte. Im nahen Renaissanceschloss Weikersheim trafen wir zur Besichtigung mit den vorausgeradelten Naturfreunden wieder zusammen. Nach der Schlossführung wurde der schon teilweise winterfeste Garten besichtigt, welcher mit Brunnen, kuriosen Zwergen und anderen Skulpturen aus Sandstein und einer Orangerie ausgestattet war, bevor wir nach so viel Kultur eine Mittagspause einlegten. Weiter ging es durch das inzwischen weitere Tal, bei dem immer mehr Weinberge auftauchten und wir kamen nach einigen Orten durch den Kurpark nach Bad Mergentheim mit dem Deutschordensschloss, der Altstadt mit Markt und den Zwillingshäusern. Da wir des Radelns noch nicht ganz müde waren, es zum geplanten Ziel Tauberbischoffsheim nicht ganz reichte und auch das Wetter mitspielte ging es noch nach Stuppach um dort das Marienbild von Matthias Grünwald zu bestaunen. Dann ging es zurück zum Quartier und abends in das gemütliche "Blockhaus" in Creglingen in dem wir uns Essen und trinken schmecken ließen. Der "Roschtbraten mit Zwieble" mit einem Schwarzriesling zerging auf der Zunge.

Nach klarer Nacht dicker Nebel, grauer Himmel, aber glücklicherweise kein Regen mehr.
Gemeinsam fuhren wir nach Gerlachsheim, Nähe Taberbischofsheim während die Autofahrer noch die Autos in Wertheim deponierten. Die wartenden Radler waren mit den bescheidenen Angeboten - Kloster mit Kirche und Seniorenstift - nicht ganz so zufrieden. Vor dem Start musste dann noch ein Fahrradschloss geknackt werden und dann ging es nach Tauberbischofsheim mit einem zeitbedingt etwas kurzen Aufenthalt beim Kurmainzer Schloss. Vorbei an der Gamburg und Niklashausen sind wir von Muschelkalk in die Buntsandsteingegend geradelt und zum ehemaligen Zisterzienserkloster Bronnbach gekommen, wo wir im Klosterhof zum Mittagessen einkehrten. Nachher ein Rundgang durch das altehrwürdige Kloster und dem Garten in dem Gewürzkräuter angebaut waren und noch einige Rosen dufteten.
Das Tal war hier wieder enger und einige Steigungen kosteten ein paar Schweißtropfen, aber der Himmel wurde langsam heller und vor Wertheim wurden wir dann mit einem tollen Burgblick und Sonnenschein belohnt. Nachdem wir uns überzeugt hatten, dass die Tauber wirklich in den Main fließt war ein Altstattbummel mit Kaffee angesagt, um dann schleunigst zum Quartier zurückzukehren. Im Weingut Poth in Röttingen wartete schon die Weinprobe und eine mächtige Brotzeit auf uns. Soweit bekannt haben alle Radler die 6 Weine problemlos und ohne Kopfschmerzen überstanden.

Wieder dicker Nebel am nächsten Morgen als wir das Quartier verließen aber er lichtete sich bereits bei unserer Ankunft in dem noch menschenleeren Rothenburg und verwandelte die Stadt in etwas schemenhafte alte Ölgemälde. Leider stürmten dann noch Scharen von Touristen aus aller Welt die Stadt und es war vorbei mit der Stimmung. In Gruppen sind wir durch die Stadt gestrichen und haben den Marktplatz mit Blasmusik besucht, sind auf den Turm gestiegen, haben das Plönlein und die Stadtkirche besichtigt und selbst bei Käthe Wohlfahrt Weihnachtschmuck, Christbäume, Kuckucksuhren und vieles mehr bestaunt. Mittags ging es dann noch zum Schloss Schillingsfürst bei dem bedingt durch die Wasserscheide Frankenhöhe ein Teil des Regenwassers in der Rhein, ein Teil in die Donau fließt. Nach Schlosskaffee, Schlossbesichtigung und nachfolgender, gut präsentierter Vorführung des Falkenhofs machten wir uns wieder auf den Heimweg.
Trotz nicht ganz optimalem Wetter waren es einige schöne gemeinsame und harmonische Tage im Taubertal, auch wenn einige Radler fast keine Kirchen mehr sehen konnten. Dabei hätte es noch eine ganze Menge Sehenswertes gegeben.
Kirchen , Burgen, Schlösser und Marktplätze gehören doch genauso zu einer Kulturlandschaft wie obstbaumbestandene Streuwiesen und Weinberge. Bier und Wein, Bratwürste, Maultaschen und Rostbraten, da kann man / ich nicht einfach nur vorbeiradeln.

 Günter S.