07.08.2022 Bergwanderung auf den Hohen Fricken, 1940 m
Nachdem wir in den letzten Monaten schon einige Naturfreunde-Wanderungen unternommen und fleißig trainiert hatten, war diesmal der Hohe Fricken im Estergebirge unser Ziel, der mit ca. 1270 hm und seinem anspruchsvollen Gelände schon eine gute Kondition und Trittsicherheit erfordert.
Um ca. 8:00 starteten wir, 4 Frauen und 2 Männer – ja die Frauen sind in der Mehrzahl offenbar besser geübt 😊 – gut gelaunt unsere Tour am Parkplatz beim Sportheim in Farchant.
Es herrschten angenehme Temperaturen zum Wandern; einzig der Hochnebel über dem Loisachtal und die hohe Luftfeuchtigkeit trieben uns beim Aufstieg bald den Schweiß aus den Poren.
Auf dem sogenannten Königsweg, über den schon König Max II. 1858 zusammen mit dem Dichter Franz von Kobell die Kuhfluchtfälle besucht hat, erreichten wir nach ca. 30 min das erste Highlight der Tour. Die Kuhfluchtwasserfälle bestehen aus einer Gruppe von drei Wasserfällen, deren Fallstufen sich auf ca. 270 m summieren und zu den höchsten in Deutschland gehören. Das Wasser stammt vom Plateau zwischen Krottenkopf und Simetsberg und entspringt mehreren Karstquellen im Plattenkalk, deren Einzugsgebiet ca. 5 km² groß ist. Dies ist schon ein beeindruckendes Naturschauspiel, das wir beim Aufstieg von mehreren Aussichtspunkten aus bestaunen und genießen konnten.
Der eigentliche Aufstieg zum Hohen Fricken – „nur für Geübte“ – begann dann oberhalb der Wasserfälle: ein steiler, von Wurzeln durchzogener Steig über fast 1000 hm durch Wald und Latschen, der durch die hohe Feuchtigkeit besonders rutschig war. Entsprechend vorsichtig mussten wir unsere Tritte wählen und ständig Arme und Stöcke mit einsetzen, so dass der Anstieg schon recht anstrengend war. Hin und wieder hielten wir daher an einer geeigneten Stelle zu einer Trinkpause inne. Leider war uns durch den Nebel meistens die Sicht ins Tal und auf die umliegenden Berge verwehrt. Dies tat jedoch unserer Laune keinen Abbruch, schließlich sind wir in diesem Sommer ja schon genug von der Sonne verwöhnt worden und die Feuchtigkeit ist ein Segen für die Natur. 😊
Am Ende der Latschenzone erreichten wir schließlich den Grat auf der Nordseite des Hohen Fricken, dessen Gipfelkreuz wir schließlich nach insgesamt ca. 3:30 h Anstieg erreichten. Puuh – geschafft und Berg frei. 😊 Nach dem obligatorischen Gipfelfoto legten wir erstmal eine ausgiebige Brotzeitpause ein. Es wurde zwar spürbar wärmer und heller, aber so richtig konnte sich die Sonne nicht durchsetzen, so dass uns die großartige Aussicht auf die umliegenden Berge leider verwehrt wurde.
Die Pause nutzten wir noch für eine Umplanung des Abstiegs: Da der eigentlich geplante Abstieg über den Oberauer Steig ähnlich steil und bei Feuchtigkeit rutschig ist wie der Aufstiegsweg über die Kuhfluchtfälle, entschieden wir uns für den weniger steilen und angenehmeren Abstieg in Richtung Süden, der am Ochsenberg vorbeiführt und auf die Fahrstraße zur Esterbergalm mündet. Auf der Fahrstraße hielten wir uns rechts/abwärts, bis wir an einer Abzweigung wieder rechts über einen Wanderpfad nach insgesamt ca. 7 h Gehzeit zurück zum Ausgangspunkt in Farchant gelangten.
Glücklich am Ziel glücklich angekommen und stolz, dass wir alle diese doch recht anspruchsvolle Tour gut geschafft hatten, belohnten wir uns schließlich mit einer Einkehr in die Farchanter Sportgaststätte. Großes Lob an Christl, die uns diese Lokalität empfohlen hatte: gutes Essen, riesige Portionen, faires Preis-Leistungsverhältnis und sehr freundliche Bedienung – Herz was willst Du mehr nach so einer Bergtour 😊
Es war wieder ein toller Bergtag – Kompliment und vielen Dank an die Gruppe – schee war’s 😊
Alfred S.