Vom Parkplatz Rosengasse im Sudelfeld starten wir, 14 Naturfreundinnen und -freunde, gegen 9:00 Uhr gut gelaunt unsere Tour auf den Großen Traithen. Gottseidank haben wir die Tour aufgrund der Wetterprognose um einen Tag vorverlegt, so dass wir noch gute Wanderbedingungen auf einigermaßen trockenen Wegen vorfinden, was gerade bei dieser Tour wichtig ist. Schon bald geht der Aufstiegsweg in einen Wiesenpfad über, der zunehmend steiler wird und im weiteren Verlauf auch kleinere Felsstufen enthält, die es mit Hilfe der Hände zu überwinden gilt. Hier und da verweilen wir kurz und genießen den Ausblick auf den imposanten Wendelstein im Norden.
Nach ca. einer Stunde erreichen wir einen Sattel, wo sich der Weg zu unserer Rundtour gabelt. Was für ein beeindruckendes Panorama – vor uns ein weiter Kessel mit prachtvollen, schier endlosen, gelben Blütenteppichen – umrahmt von der imposanten Bergkette des Großen Traithen und seiner Nebengipfel! Nach einer kurzen Pause nehmen wir den Weg rechts Richtung Fellalm, der uns in großem Bogen durch Wiesenhänge und Latschen nördlich um den Kessel führt. Neben zahllosen Sumpfdotter- und Schlüsselblumen säumen immer wieder Schusternagerl (Frühlingsenzian), blauer Enzian und Alpenglöckchen (Soldanella) den Weg – Herz was willst Du mehr!
Nach ca. 45 Minuten erreichen wir den Fellalm-Sattel. Hier bläst ein ruppiger Wind und es ziehen erste dunkle Wolken auf, so dass wir entscheiden, den Abstecher zum nahe gelegenen Kleinen Traithen auszulassen und gleich den Anstieg zu dessen großem Bruder in Angriff zu nehmen. Jetzt gilt es hochkonzentriert sein, da der Weg stets steil den latschenbewachsenen Hang hinauf über rutschige Stufen, glatte Rinnen und kleinere Schneefelder führt – eine echte Herausforderung für jeden Bergwanderer.
Puuh geschafft - nach insgesamt ca. 2 ½ Stunden stehen wir am Gipfelkreuz und genießen den grandiosen Rundumblick auf die Chiemgauer Alpen, das Kaisergebirge, die umliegenden Berge des Mangfallgebirges und zahlloser Gipfel des Alpenhauptkamms. Jetzt haben wir uns aber unsere Gipfelbrotzeit verdient! Da von Westen ein unangenehmer Wind bläst und dunkle Wolken am Himmel aufziehen, beenden wir unsere Gipfelrast schweren Herzens schon nach ca. 30 Minuten.
Dafür entschädigt uns der folgende ca. 45-minütige Gratweg vom Hohen Traithen über das Unterberger Joch bis zum Steilner Joch mit immer neuen schönen Ausblicken. Schließlich geht es an den Abstieg, der es mit zwei Drahtseil-versicherten Steilstufen und dem im weiteren Verlauf sehr rutschigen, unangenehmen Pfad nochmals in sich hat, bis wir einen Wiesensattel erreichen, wo wir nochmal eine kleine Pause einlegen. Doch da fallen leider schon erste Regentropfen, so dass wir uns sputen, über den Sattel am Traithenkessel und unserem Aufstiegsweg zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen.
Zur Belohnung gönnen wir uns zum Abschluss noch eine Einkehr im Gasthof Rote Wand in Geitau, wo wir auf der Terrasse bei strahlendem Sonnenschein (!), köstlichen Kuchen, Speisen und Getränken die herrliche Bergtour nochmal revuepassieren lassen.
Gratulation and die Gruppe zu der tollen Leistung bei dieser anspruchsvollen Tour - es hat viel Spaß mit Euch gemacht!
Alfred S.