Ein Wochenende mit Bergwanderungen im Längental
Das Brauneckgebiet gilt als touristisch übererschlossen. Gerade deshalb waren wir (4 Naturfreunde) erstaunt in diesem überlaufenen Gebiet Ruhe und Einsamkeit zu finden. Das Längental ist dafür ein Paradebeispiel.
Vom vorderen Längentalparkplatz in Arzbach stiegen wir in knapp zwei Stunden zur Neulandhütte auf. Kaum angekommen wurden gleich Kaffee und Tee gekocht und Kuchen gegessen. Abends wurde gegrillt, nicht vegan, aber auch vegetarisch. Danach „kletterten“ wir noch auf den Längenberg und bewunderten den Sonnenuntergang. In der Nacht standen wir auf der Terrasse unter dem leuchtenden Sternenzelt.
Am nächsten Tag saßen wir in der Morgensonne auf der Terrasse beim reichhaltigen Frühstück. So mancher Gipfel in den Bayerischen Voralpen liegt im Schatten der „Münchner Klassiker“ und wird gerne übersehen. Vielleicht war das der Grund dafür, dass wir auf unserer Tour zur Probstenwand und zum Hennenkopf fast immer allein unterwegs waren. Zu Beginn ging es über eine Forststraße, danach auf unmarkierten Pfaden, teilweise weglos Richtung Probstenwand. Über ein steiles Kar stiegen wir bis zum Grat, der Hennenkopf und Probstenwand verbindet. Der Abstieg erfolgte westwärts, meist auf einem Kuhsteig, über Wiesen ins Tiefental zur Tutzinger Hütte. Hier hatte uns die Zivilisation wieder eingeholt. Nach einer ausgiebigen Einkehr ging es wieder zuirück zur Neulandhütte. Abends wurde wieder gegrillt, nicht vegan und auch nicht vegetarisch. In später Nacht bestaunten wir vor der Hütte den funkelnden Sternenhimmel, den man nicht oft so leuchtend zu sehen bekommt.
Am nächsten Tag saßen wir in der Morgensonne auf der Terrasse beim Frühstück. Für diesen Tag hatten wir uns das Kirchel vorgenommen. Ein Gipfel, der im Schatten des beliebten Brauneck steht und von den allermeisten Wanderern übersehen wird.
Nachdem wir die Hütte aufgeräumt und blitzblank geputzt hatten, stiegen wir zur hinteren Längental Alm ab. Dort folgten wir einem Weg in den Bergwald. Ab hier schlängelte sich der Weg auf undeutlichen Pfadspuren steil hinauf in den Sattel zwischen Stangeneck und Kirchel. Bis zum Gipfelkreuz war es nur noch ein kurzes Stück über die Felsen. Der Rückweg begann auf der anderen Seite des Sattels auf einem steilen Wiesenhang und führte uns über den Wasserboden auf den Forstweg Richtung Arzbach. In der Kirchsteinhütte kehrten wir noch zum Mittagessen ein, bevor wir unseren Weg zum Parkplatz fortsetzten.
Drei wunderschöne, ruhige, entspannte und auch besinnliche Tage waren zu Ende.
Herzlichen Dank an Alfred, der uns das ermöglicht hat und an die Gemeinschaft, die dazu beigetragen hat.
Andreas W.
Am Donnerstag, den 8. Juni 2023, dem Fronleichnamstag, nehmen 10 Naturfreunde und 2 Gäste an der Jubiläumstour zur Bichler Alm teil. Wir fahren nach Wegscheid. Mit der Bergbahn geht es hinauf zur Bergstation am Brauneck. Unser heutiger Traumpfad verbindet das Brauneck mit der Jachenau und führt uns an der Südseite des Bergkamms zur Bichler Alm. Auf breitem Weg wandern wir an der Quengeralm und Tölzer Hütte vorbei bis zur Strasseralm. Dort verlassen wir über einen schmalen Pfad das Hauptwandergebiet des Braunecks.
Durch ein längeres Waldstück schlängelt sich ein ruppiger Pfad, durchsetzt mit Wurzeln und kleinen Geländestufen. Dieser wunderschöne Weg scheint kaum jemand zu kennen, denn trotz gutem Wetter begegnen wir bis zur Hinteren Krottenalm, die wunderschön uner Beigenstein und Latschenkopf liegt, keinem Wanderer. Als einzige Besucher der Hinteren Krottenalm lassen wir uns vom freundlichen Hüttenwirt mit Getränke und Essen auf der herrlich gelegenen Sonnenterasse verwöhnen und genießen die Aussicht auf das Wettersteingebirge und Karwendel. An den gegenüberliegenden Berggipfel hängen bereits die ersten dunklen Wolken. Weglos, aber problemlos zu finden, geht der steile Aufstieg in kleinen Serpentinen ca 150 Höhenmeter bis zum Beigensteinsattel. Der weitere Weg führt nun ohne großen Höhenunterschied über saftige Geländemulden an der Südseite des Bergkamms des Braunecks und unterhalb der Benediktenwand zu den Scharnitzalmen. Nun fallen die ersten Regentropfen, die uns auf dem dem Traumpfad zur Bichler Alm kaum stören. Gut gelaunt erreichen wir die Bichler Alm, die malerisch unterhalb der mächtigen Südwand der Benediktenwand liegt. Wir teilen uns die Holzbänke vor der urigen Hütte mit anderen Wanderer, die vom wolkenverhangenen Himmel und den Regentropfen verunsichert, überlegen, ob Sie bis zum Gipfel weitergehen. Die Bichler Alm ist aktuell aus Krankheitsgründen nicht bewirtschaftet. Wir genießen gemütlich unsere Brotzeit und machen ein gemeinsames Foto vor der ehemaligen Vereinshütte, mit der die Mitglieder der Ortsgruppe fast 70 Jahr lang eng verbunden waren. Von 1926 bis 1994 hatten die Naturfreunde Wolfratshausen die Bichler Alm gepachtet, ausgebaut, modernisiert und viele schöne Stunden dort verbracht. Bedingt durch den guten Standort mit dem Panoramablick besuchen bereits seit dem 19. Jahrhundert Wanderer die Hütte unterhalb der massiven Benediktenwand. Da es erneut zum Regnen anfängt und in der Ferne blitzt und donnert, entscheiden wir uns für den kürzesten Abstieg ins Tal. Über mehrere steile schottrige Kehren geht es auf dem Forstweg bis zum Wanderparkplatz in Jachenau-Petern. Dort angekommen erwartet uns erneut herrlicher Sonnenschein und wolkenloser Himmel. Hilfsbereite Wanderer nehmen freundlicherweise unsere Autofahrer bis zum Parkplatz in Wegscheid mit. Somit wird uns das lange Warten auf den Bus erspart. Bei warmen sommerlichen Temperaturen kehren wir zum Abschluss in die Landerer Mühle in Lenggries ein. Der fantastische Höhenweg mit den schönen Wald- und Almwegen, den duftenden grünen Bergwiesen und der massiven Bergkette haben diese Jubiläumswanderung zu einer Genusstour für die Naturfreunde Wolfratshausen gemacht.Nachdem sich nur 3 Mitwanderer gefunden haben und die Wettervorhersage Regen gemeldet hatte, sind wir statt zum Rabenkopf auf das Hirschhörndl gewandert und über die Kotalm abgestiegen. Der Regenschauer erwischte uns dann kurz vor dem Auto, trotz allem war es eine schöne Bergtour.
Brigitte D.
Am Sonntag, den 21.Mai trafen sich acht Naturfreunde zur Wanderung auf die Rotwand im Mangfallgebirge. Vom Parkplatz in Spitzingsee startete man bei schönem Wanderwetter über eine Forststraße stetig bergauf durch dichten Bergwald.
Weiterlesen: 21.05.2023 Wanderung zur Rotwand, 1.884 m - Mangfallgebirge
Statt Gipfelkreuz -- Blumen und Wasserfälle
Bei bedecktem Himmel starteten 8 NaturFreunde und 8 Gäste in der Jachenau am Schützenhaus und wanderten entlang der großen Laine mit ihren Kaskaden bis zur Lainlalm. Beeindruckend war es, durch den satt grünen Laubwald mit den Buchen, Moos und Farnen zu wandern – tut der Seele gut.
Von Beginn an waren alle in gute Gespräche verwickelt. Gemütlich ging es weiter zum Fotostopp, dem Große-Laine-Wasserfall, über den viel Wasser herabstürzte, kein Wunder nach dem vielen Regen der vergangenen Wochen. Die Pause am Wasser auf den Bänken nutzten wir für eine erste kleine Brotzeit.
Danach begann der mäßig steile Aufstieg entlang des Wasserfalls. Durch die gewonnene Höhe erhielten wir immer wieder neue beeindruckende Ausblicke auf weitere Gumpen und Wasserläufe. Gleichzeitig waren am Wegesrand und an den Hängen farbenfrohe Blumen wie Enziane, Flockenblume, Aurikel, Alpenküchenschelle, Schusternägel, Butterblumen, Silberwurz u.a. zu entdecken. Eine Gams und ihren Gamsbock konnten wir am Hang beobachten.
Nach zwei Stunden, als wir den Wiesenrücken zur privaten Petereralm aufstiegen, öffnete sich der Himmel für ein bisschen Nieselregen. Mit dem Besitzer hielten wir ein kleines Schwätzchen und hörten erstaunt, was er in seinem Garten in 1100 Metern Höhe anpflanzt.
Wir folgten dem Pfad, immer neue Wasserläufe entdeckend, weiter bergauf bis zur Quelle des Glasbaches. Hier wurden die Trinkflaschen mit kühlem glasklarem Quellwasser gefüllt und das leuchtend grüne Moos um die Quelle bewundert. Es ist beeindruckend, dass aus einer kleinen unscheinbaren Quelle derart mächtige Wassermassen entstehen können.
Der Regen hatte aufgehört und der Himmel wurde wieder heller. Ein Stück steiler Waldpfad führte uns auf den Weg zur Benediktenwand. Diesen folgten wir allerdings in entgegengesetzter Richtung talwärts. Um einige Kilometer auf steil abschüssigem Forstweg zu sparen und ein letztes Abenteuer in wilder Natur zu erleben, bogen wir links ab auf einen steilen, kaum erkennbaren schmalen Pfad, der unsere volle Aufmerksamkeit forderte. Wir mussten Baumstämme übersteigen, Büsche unterkriechen und steile Graspassagen absteigen, was alle bestens meisterten.
Der Rundweg endet bei der Lainlalm. Unter den schützenden Vordach hieß es nun nochmal etwas Energie tanken und Regenkleidung anziehen, bzw. den Schirm auspacken. Aber nur für ein kurzes Stück, bis sich die Sonne zeigte. Am vollen Parkplatz wurde uns bewusst, wie einsam und ruhig wir den Tag miteinander verbracht haben.
Mit der Einkehr beim Staffelwirt in Bäcker endete die Genusstour mit kulinarischen Highlights. Die Begeisterung über diese wundervolle erlebnisreiche Naturwanderung wurde von allen TeilnehmerInnen geteilt. Und wie so oft war das Wetter besser als angesagt, wir blieben weitgehend trocken. Erst bei der Einkehr schüttete es.
Mein großer Dank gilt der tollen Gruppe, die durch ein sehr harmonisches Miteinander zum Gelingen des schönen Tages und einer erfolgreichen Tour beitrugen.
Heidi Sch.
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